Immer mehr Gamer entwickeln Interesse, ihr Gameplay mit der Streaming-Welt zu teilen – egal ob auf Twitch, YouTube oder anderen Plattformen. Wir zeigen euch, mit welchen Einstellungen ihr das Bestmögliche aus eurem Setup herausholen könnt.
Eines vorab: Es gibt kein Universalkonzept. Die Einstellungen müssen auf eurer Setup ausgerichtet sein. Trotzdem gibt es hinsichtlich Bitraten, Codec- und Videoeinstellungen Richtwerte, die man sich durchaus merken sollte.
In den Einstellungen von OBS unter dem Reiter Ausgabe findet ihr die meisten Einstellungen, die wichtig für eure Stream-Qualität sind.
Den Ausgabemodus könnt ihr getrost auf “einfach” lassen. Zwar habt ihr im erweiterten Modus die eine oder andere Einstellung mehr, doch der einfache Modus ist für den allgemeinen Streamer vollkommen ausreichend.
Mit welcher Bitrate streame ich auf Twitch oder YouTube?
Eine der wichtigsten Einstellungen ist die Video-Bitrate. Diese beschreibt mit welcher Datenmenge euer Stream gesendet wird. Je größer die Auflösung und die Framezahl (Bilder pro Sekunde) eures Streams ist, desto höher muss die Bitrate eingestellt werden.
Doch Vorsicht: Es gilt vorher zu checken, welche Bitrate der Upload eures Internets zulässt. In dieser Beispielrechnung hat die Internet-Leitung einen Upstream von 12 MBit/s. Damit wir unser Online-Spiel während des Streamens aber noch ruckelfrei genießen können und wir außerdem Schwankungen im Internet mit einbeziehen, reichen uns 6000kBit/s als Bitrate aus.
Natürlich haben auch Twitch und YouTube selbst ihre Empfehlungen für ihre Bitrate.
Twitch
- 1080p, 60fps – 6000 kbit/s
- 1080p, 30fps – 4500 kbit/s
- 720p, 60fps – 4500 kbit/s
- 720p, 30fps – 3000 kbit/s
YouTube
- 1080p, 60fps – 4500 – 9000 kbit/s
- 1080p, 30fps – 3000 – 6000 kbit/s
- 720p, 60fps – 2250 – 6000 kbit/s
- 720p, 30fps – 1500 – 4000 kbit/s
Man sieht also, selbst die Streamingplattformen untereinander sind sich nicht ganz einig und lassen viel Spielraum.
Tipp: überschreitet nicht die 9000 kbit/s und checkt immer wieder euren Stream, ob ihr mit eurer Qualität zufrieden seid.
Wie schnell euer Internet ist, könnt ihr hier checken.
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Welchen Encoder nehme ich für meinen Stream?
Hardware oder Software, das ist hier die Frage. Das hängt davon ab, was für einen PC ihr verwendet. Bei einem NVIDIA-System habt ihr die Auswahl zwischen NVENC (NVIDIA Encoder) oder dem x264 Software-Encorder. Beides hat seine Daseinsberechtigung.
Der Trick dabei ist es, die Belastung richtig aufzuteilen. Dafür müsst ihr wissen, was in eurem PC der Flaschenhals ist: Prozessor oder Grafikkarte.
Ist eure CPU (Prozessor) im Verhältnis stärker als eure Grafikkarte (GPU). Dann solltet ihr euren Stream vom Prozessor rendern lassen, also vom x264-Encoder. Habt ihr allerdings eine fette Grafikkarte in eurem System, so bietet sich der Encoder der Grafikkarte an.
In unserem Beispiel hat der User einen sehr starken Prozessor (i9 9900k von Intel) in seinem Rechner, allerdings “nur” eine 1060 GTX von NVIDIA als GPU. Dort lohnt sich der Software-Encoder auf jeden Fall.
Tipp: Auf Logical Increments lässt sich nachschauen, welche PC-Komponenten von der Stärke zusammenpassen und so gut herausfinden, ob die GPU oder die CPU die tragende Säule im PC ist.
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Was soll ich tun, wenn mein Stream ruckelt, aber mein Spiel flüssig läuft?
Der häufigste Fehler unerfahrener Streamer ist es, die Qualität nach oben zu schrauben, ohne vorher zu überlegen, ob der PC und das Internet das überhaupt schaffen.
Läuft der Stream ruckelig, kann das mehrere Faktoren haben.
- GPU/CPU ist überlastet – Das kann auch passieren, wenn das Spiel ruckelfrei läuft
- Zu wenig Bandbreite im Upstream – ausgelassene Frames sind die Folge
Sollte die CPU/GPU überlastet sein, so muss an der Kodierervoreinstellung im Reiter Ausgabe “herumprobiert” werden. Beim Software-Encoder reicht das Spektrum von ultrafast bis slower. (ultrafast = wenig Rechenarbeit, schlechte Qualität – slower = viel Rechenarbeit, sehr gute Qualität) Hier gilt es ein gesundes Mittelmaß zu finden.
Unsere Empfehlung ist: Bei “fast” anfangen und dann nach oben und unten korrigieren. Wenn es ruckelt, war es einmal zu viel.
Ausgelassene Frames sind ein häufiges Problem bei zu schlechtem Internet. Um dem entgegenzuwirken, sollte man versuchen, die Bitrate herunterzuschrauben. Darunter leidet natürlich die Qualität. Bei zu geringerer Bitrate muss dann vermutlich auch die Auflösung angepasst werden.
Mit welcher Auflösung und Framerate soll ich streamen?
Hier gilt: je höher desto besser, natürlich im Rahmen dessen, was der PC und das Internet zulassen.
Wenn das Internet eine Bandbreite von 6000 kbit/s zulässt, ist durchaus eine Full HD Übertragung mit 1080p und 60FPS drin. Dies bietet euren Zuschauern ein flüssiges Erlebnis. Gerade in den letzten Jahren hat sich das Stream-Schauen immer mehr zum Couch-Erlebnis entwickelt. Viele schauen Streams auf ihren großen Fernsehern. Eine hohe Auflösung bietet also einen riesigen Vorteil.
Tipp: Schaut euch die empfohlenen Bitraten von eurer Streaming-Plattform an (für YouTube und Twitch, siehe oben) und überprüft dann, ob euer Internet und PC eine 1080p, 60 FPS Übertragung gewährleisten kann.
Persönliche Präferenz: Lieber eine höhere Auflösung als eine höhere Framerate.
Bild nicht komplett ausgefüllt?
In manchen Spielen wie beispielsweise CS:GO wird häufig eine 4:3 Auflösung gespielt. Wenn ihr diese für den Stream auf 16:9 strecken wollt, geht unter Quellen auf eure Videospielaufnahme und macht einen Rechtsklick auf “Transformieren”. Wählt dann die Option “Auf Bildschirmgröße strecken” aus.
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