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16. Mai 2022
Gaming
Diversity-Tool sorgt für Shitstorm – Wie Activision Blizzard sich selbst sabotiert
Eigentlich sollte mit der Ankündigung eines neuen Entwicklungstools für Diversität ordentlich gute Presse für Activision Blizzard zusammenkommen. Der Blogpost für das “King’s Diversity Space Tool” ging jedoch ordentlich nach hinten los.
Video – Was Das?! So zerstört Blizzard sich selbst
Mit Zahlen gegen Diskriminierung?
Im ursprünglichen Blogpost vom 12. Mai wurde das ganze Tool mit vielen Bildern ausführlich erklärt und als Meilenstein für Spieleentwicklung gepriesen. Als erklärtes Ziel wurde ausgegeben, dass sich jede Minderheit repräsentiert und wohl fühlen sollte in Spielen von Activision Blizzard.
Dazu “misst” das Tool wie divers einzelne Charaktere aus den Spielen sind und ordnet Zahlen und Werten bestimmten Eigenschaften zu. An einem Beispiel für die Heldin Ana aus Overwatch wurde gezeigt, wie das funktionieren sollte:
Direkt fallen die scheinbar willkürlichen Werte auf, die Ana 7 von 10 Punkten für Diversität zuschreiben. “Pluspunkte” sammelt sie für ägyptische Kultur (7), arabische Ethnie (7), Alter (6) und Geschlecht (5). In den Kategorien “Körperform”, sexuelle Orientierung und soziale Klasse ging sie aber mit 0 Punkten leer aus, da sie demnach “schlank und kurvig” und heterosexuell ist sowie aus dem Mittelstand stammt.
Das Tool sei schon bei den Entwicklern von Call of Duty: Vanguard und Overwatch 2 getestet worden und habe dort “begeisterte” Reaktionen ausgelöst, hieß es im Blogpost. Abschließend verlautete der Artikel, dass man hoffe, das Tool demnächst der gesamten Spielebranche zur Verfügung zu stellen, um Diskriminierung zu bekämpfen.
Hastiges Zurückrudern nach Shitstorm
Die Reaktionen der Community waren jedoch anders als erwartet aus Sicht von Activision Blizzard. Statt Lob erntete die Firma massive Kritik. Nicht nur die Quantifizierung von Ethnien und Eigenschaften als besser oder schlechter, sondern auch die abstrakte Herangehensweise für einen offensichtlichen Missstand. Gerade die Zuordnung von Zahlen und einer “Rangfolge” sei diskriminierend und rassistisch.
Selbst aus den eigenen Reihen gab es Kritik. So zeigte sich eine Entwicklern des Overwatch 2-Teams so frustriert, dass sie öffentlich auf Twitter den Post kritisierte:
Nicht gerade die “enthusiastische” Reaktion aus den Entwicklerteams, die der Artikel verkündete.
Der Shitstorm führte schließlich dazu, dass Activision Blizzard die Bilder aus dem Blogpost löschte, den Text massiv änderte und betonte, dass das Tool nicht aktiv genutzt werde und nur eine “Hilfestellung” für seine Entwickler sein soll. Ob der nun überarbeitete Blogpost die Wogen wirklich glätten kann bleibt zu bezweifeln. Schließlich lässt sich der Original-Post immer noch im Internet finden.
Auch bekannte Streamer äußerten sich schon zu dem PR-Desaster. So sagte Streamer Asmongold, dass sich die Entwickler lieber darauf konzentrieren sollten, gute Spiele zu machen. Das würde die Reputation der Firma viel eher wiederherstellen als die ganze Zeit zu betonen, wie sehr man für Minderheiten einstehe.
Activision Blizzards Reputation bleibt für viele aus der Community weiterhin verbunden mit dem Sexismus-Skandal oder seiner toxischen Arbeitskultur. Auch ihr jüngstes Vorgehen gegen Gewerkschaften bei Raven Software tut ihr Übriges, um den Artikel als PR-Aktion zu entlarven.