Wegen Egal-Aussagen zu Hogwarts Legacy – Twitter-Community übt scharfe Kritik an Gronkh
Erik “Gronkh” Range ist einer der Urväter von YouTube-Gaming. Für massig Leute sind seine Community und Streams über die Jahre hinweg ein Wohlfühlort geworden, in dem jeder willkommen ist und herzlich aufgenommen wird.
Dieses Bild wurde jetzt für viele erschüttert, als Gronkh sich zur gesamten “Hogwarts Legacy”-Debatte geäußert hat. Seitdem befinden sich “Gronkh” und “Hogwarts Legacy” seit Stunden in den Twitter-Trends. Was genau ist da los?
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Hogwarts Legacy: Zwischen Boykott und Hype
Aufgrund von J.K. Rowlings negativer Haltung gegenüber Transgeschlechtlichen, wollen gerade Betroffene und ihre Unterstützer das neue Spiel boykottieren. Sie sind der Meinung: Wer das Spiel kauft, zeigt sich ignorant gegenüber Rowlings Aussagen, sind selbst transphob und/oder unterstützen die Autorin damit weiter und infolgedessen ihre kritischen Werke.
Trotzdem gibt es Menschen, die Hogwarts Legacy gekauft haben oder noch kaufen möchten – es ist seit Wochen auf Platz 1 der meistverkauften Spiele auf Steam.
Darunter auch der Twitch-Streamer Gronkh, der das Spiel sogar eventuell live übertragen möchte. Allein das lag schon vielen Protestierenden schwer im Magen, aber jetzt hat er in einem Livestream gemeint:
Es ist mir einfach egal. Darf es mir egal sein? Bin ich dann ein schlechter Mensch, wenn mir J.K. Rowling egal ist?
Da kann man sagen, dass @Gronkh einfach der gechillteste Gamer auf Twitch ist.
Er will #HogwartsLegacy zocken & ihm ist @jk_rowling schlicht egal. Sehe ich identisch. Ich liebe die Bücher & Filme um #HarryPotter & die Zauberwelt. Was JKR privat macht, juckt mich 0. pic.twitter.com/6r5ghigZle
— 🦫 Capulcu TurkKick 🥝 (@KickTurk) February 1, 2023
Nach Gronkhs Aussage ist auf Twitter die Hölle los
Viele, gerade Unterstützer und Transgeschlechtliche, inner- und außerhalb der Community sind vom Influencer schwer enttäuscht. Sie sagen: „Es darf ihm nicht egal sein“.
dem Tod bedroht und für dich ist ein Spieleboykott zu viel verlangt. Weisst du, wir sind nicht mehr in der Zeit in dem es reicht zu sagen interessiert mich nicht. Heutzutage muss man sich nun mal Positionieren und für Werte und Rechte Kämpfen und das für jedes Lebewesen!
— Vegan_Batman (@Vegan_Batman_) January 31, 2023
Die Betroffenen machen darauf aufmerksam, dass er damit indirekt auch die transphobe Autorin der “Harry Potter”-Werke unterstützt.
Weil das in der Debatte wohl etwas falsch verstanden wird #Gronkh ist nicht per se Transphob. Kritisiert wird seine passive “Ist-mir-egal”-Haltung. Es fördert JKs Transfeindlichkeit indirekt. Es ist das Problem vieler previligierten: Ihnen kann es egal sein – uns nicht!
— 🏳️⚧️ Emily Tomoe 🏳️⚧️ (@EmilyTomoe) February 1, 2023
Sie meinen, dass solche Aussagen vor allem von privilegierten Menschen kommen, die nicht tagtäglich mit den Problemen zu kämpfen haben, wie es zum Beispiel Transpersonen tun.
Ich finde das Augenrollen von @gronkh sehr symbolisch dafür, wie lästig privilegierte Menschen marginalisierte Kämpfe finden.
Es ist ein trauriges, aber unglaublich treffendes meme. #jkr #HogwartsLegacy #transfeindlichkeit #rowling pic.twitter.com/OO8L1vuOWZ— Io Kassandra Görz (@IoGoerz) February 1, 2023
Zusätzlich sehen sie ein Problem darin, dass er mit dem Stream weitere Leute zum Kaufen anregen könnte und J.K. damit abermals unterstützen.
Zu sagen “JKR ist mir egal” ist halt eine Aussage wie “ich sehe keine Hautfarben”. Schön, dass Gronkh so privilegiert ist, das sagen zu können. Aber es ist nicht egal, dass er das Thema einfach ignoriert, Hogwarts Legacy streamt und damit noch viel mehr Leute zum Kauf bewegt.
— Anny (she/they) (@capriwolke) February 2, 2023
Privilegierte sollten sich auch mit solchen Themen auseinandersetzen und sich für kleine Gruppen einsetzen. Der Boykott von Hogwarts Legacy wäre für sie ein entsprechender Schritt gewesen, sagen die Kritiker.
Bei all dem Gegenwind bekommt der Influencer natürlich auch Fürsprecher – nicht zuletzt, weil er Spenden sammeln möchte.
Gronkh mit wohltätigem Ziel in “Hogwarts Legacy”-Streams
Der deutsche Twitch-Star hat für seine möglichen Livestreams aus Hogwarts geplant, alle daraus resultierenden Einnahmen an verschiedene Transgender-Organisationen zu spenden und so auf das Thema aufmerksam zu machen.
Der wichtigste CLIP aus DEM SELBEN STREAM ,FALLS ER #HogwartsLegacy SPIELT!
Davon gab es noch so unendlich mehr im selben Stream und die Menschen die mit Selbstmord
SUCHT EUCH HILFE !
FÜR DIE TROLLS ,DIE AUF DEN TRAIN HÜPFEN
” Ein Fickt Euch von ganzem Herzen!”#Gronkh pic.twitter.com/myejwCxhRc— Madame._.Mim (@Madam__Meme) February 1, 2023
Einige sind überzeugt, dass sich der Content-Creator damit “freikaufen” möchte, damit er die Streams moralisch vertreten kann – das Problem sei damit nicht behoben.
Andere beleuchten hingegen, dass der 45-Jährige schon im Dezember bei Friendly Fire 8 Spenden für eine Transgender-Organisation gesammelt hat. Daher sehen sie die Kritik, dass er transfeindlich oder heuchlerisch wäre, als ungerechtfertigt an.
Also #Gronkh Transfeindlichkeit oder Heuchelei vorzuwerfen ist wirklich einer dümmsten Takes ever.
Schauen wir Mal auf die Spendenempfängerliste von @friendlyfireexe 8 aus dem Dezember, welcher @Gronkh und @pietsmietde organisiert. Wen finden wir denn da: @bv_trans pic.twitter.com/f1Bmc7Z5Wg— Miguel 🖖🏻 (@Miguels_Space) February 2, 2023
Den Twitter-Nutzer und Transgeschlechtliche Mathi_Blodnatt nervt es selbst: Er meint, dass Gronkh mit den Spenden mehr tue, als diejenigen, die ihn gerade kritisieren.
Okay sorry, ich kann meine Klappe grad nicht halten.
Ich bin trans. Ich find jkr und Harry Potter scheiße. Aber alter. Mit der Entscheidung, die Spenden aus seinem stream an Trans Orgas zu spenden, macht @Gronkh grad mehr für uns als euer gejammer über nen no context clip.— Mathi Blodnatt 💜 Comms closed for a bit! (@Mathi_Blodnatt) February 1, 2023
Zudem sei der Kontext wichtig, der vor der „Ist mir egal“-Aussage stattfand:
In seinem Stream hat der Influencer zusätzlich gesagt, dass er schlichtweg kein Interesse mehr an der Diskussion über Hogwarts Legacy hat. Er bekomme sogar E-Mails mit Auflistungen von J.K. Rowling und ständig werde darüber geredet – erst danach hat er die Egal-Aussage getätigt.
Zu dem gesamten Eklat hat sich Gronkh selbst jedoch noch nicht geäußert. Der letzte und auch besagter Stream von ihm war am 29. Januar. Laut seines Zeitplanes auf Twitch, ist er wohl morgen, am 3. Februar, wieder live. Ob er dann etwas dazu sagen wird, bleibt abzuwarten.
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Quelle: Warner Bros. – Montage, Twitch