Andrei “Odoamne” Pascu ist der Top-Laner des LEC-Teams Rogue, welches gerade auf Platz Eins der Tabelle steht. Warum der LoL-Profi allerdings noch lange nicht zufrieden ist, erklärt er im Interview.
Hier könnt ihr das komplette Interview sehen.
Odoamne: “Viele unserer Siege waren nicht so sauber”
Der Start dieses Splits war für Rogue schwierig. Direkt zu Beginn der LEC trat das Team gegen Fnatic und G2, zwei bekanntlich starke Gegner, an und verlor dann die beiden Spiele. Doch seitdem musste Rogue keine weitere Niederlage einstecken und feiert zurzeit eine Winstreak von sieben Games.
Trotzdem ist Odoamne nicht von der Leistung des Teams überzeugt:
“Viele unserer Siege waren nicht so sauber, wie sie hätten sein sollen. […] Wir hatten das Gefühl, dass die Ergebnisse ein bisschen gelogen waren, dass wir nicht so gut sind, wie unsere Standings zeigen.”
Er beschreibt diesen Split aufgrund der ersten beiden Niederlagen zudem als eine ernüchternde Erfahrung, die allerdings nötig sei, um sich zu verbessern. “Man könnte sagen, es war nur ein schwieriger Schedule, aber ich hatte das Gefühl, dass unsere ganze Einstellung zu Scrims und den Spielen nicht mehr so war, wie im Frühjahr. Ich hatte das Gefühl, dass unsere gesamte Leistung oder unsere gesamten Ergebnisse das Nebenprodukt davon waren, dass wir geerdet und diszipliniert waren und gute Gewohnheiten hatten, und das haben wir diesen Split irgendwie verloren. Unser 0:2 Start des Sommer-Splits war so etwas wie ein Weckruf”, erklärt Odoamne.
“Ich halte mich für erfolglos.”
Eine Einstellung, die den Veteranen nun auch endlich zum LEC-Sieg führen könnte. Odoamne ist nämlich schon seit sieben Jahren in der LEC, konnte sich aber noch keinen Titel erspielen. Deshalb beschreibt er sich diesbezüglich selbst als erfolglos.
“Ich habe bisher nur zwei von 14 Finalrunden erreicht. Meine Final-Quote ist nicht so hoch. Ich bin aber ziemlich froh, dass mein individuelles Niveau das höchste ist, seit ich angefangen habe zu spielen. […] In dieser Hinsicht könnte man meinen, dass ich in meinen goldenen Jahren bin, […] aber ich halte mich für erfolglos, weil ich kein einziges Mal die LEC gewonnen habe,” zeigt sich der LoL-Profi selbstkritisch. Sobald er aber seinen ersten Titel gewinnen würde, wäre er erfolgreich, so Odoamne.
Ein enger Konkurrenzkampf
Doch dieses Vorhaben könnte sich noch als schwierig erweisen, denn die Teams sind in den Standings so nah wie schon seit einigen Jahren nicht mehr. Gerade gibt es vier Teams, die auf Platz Drei stehen. Vor einer Woche waren es noch drei Teams an der Spitze und drei weitere auf Platz Zwei. Der Konkurrenzkampf in der LEC ist also so hoch wie schon lange nicht mehr. Odoamne sieht das allerdings eher positiv, denn dadurch würde man in den Scirms mehr lernen.
“Es ist viel einfacher, besser zu werden, als wenn man nur ein oder zwei gute Teams hat, die sich nur gegenseitig scrimmen und sich deutlich von allen abheben. Einerseits ist es vielleicht ein Zeichen dafür, dass die Region konkurrenzfähig ist, andererseits könnte es sein, dass die Region schlechter wird. Denn wenn es keine klaren besseren Teams gibt, wie es in der Vergangenheit der Fall war, […] ist niemand das Aushängeschild der LEC”, so der Top-Laner. “Aber für uns ist es besser, wir haben bessere Scrims und das Training wird einfach erfolgreicher. Und ehrlich gesagt macht es mehr Spaß, gegen leistungsstarke Teams zu spielen, weil es dich antreibt, besser zu werden.”
Ob dieses Training jedoch ausreicht, um sich endlich den LEC-Titel zu holen, wird sich erst im Laufe der nächsten Wochen zeigen. Zunächst stehen für Rogue erstmal die Revanche-Spiele gegen Fnatic und G2 an, wo sie ihr können beweisen müssen.
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