Ein gewaltiger Skandal erschüttert die chinesische Dota 2-Szene. Über 40 Spieler in den chinesischen Ligen des Dota Pro Circuit (DPC) sind für Verstöße gegen die Fair Play-Regularien gebannt worden.
Matchfixer und Cheater gebannt
Schon seit geraumer Zeit gab es Cheating– und Matchfixing-Vorwürfe gegen einige der Spieler in der chinesischen Szene. Nachdem die ersten Untersuchungen schon im Januar von Perfect World eingeleitet worden sind, schien die Sache im Sand zu verlaufen nach der letzten größeren Bannwelle von Valve. Vor allem da die zwei Hauptverdächtigen (EHOME und Knights) scheinbar problemlos noch am letzten Major in Lima teilnehmen konnten. Heute verkündeten Valve und Perfect World nun eine massive Bannwelle gegen mehr als 40 Spieler der chinesischen Profiszene. Zwar wurden spezifische Gründe für den Bann nicht genannt, aber die Maphacking- und Matchfixing-Vorwürfe waren allgemein bekannt und werden wohl die Begründung gewesen sein.
Drei Arten von Banns wurden verhängt: 21 Profis wurden für immer von Dota 2-Turnieren ausgeschlossen, während 13 Spieler für 2 Jahre gebannt wurden und 12 weitere eine Sperre von einem Jahr aussitzen müssen.
Insgesamt sind fünf Teams aus den zwei DPC-Ligen in China betroffen und sie wurden dementsprechend vom Wettbewerb wenige Tage vor Start der zweiten Tour disqualifiziert. Somit sind in der zweiten Liga sechs statt zwei Plätze offen für die Qualifikation, während es einen zusätzlichen Aufsteiger in Division 1 gibt. Aster.Aries, die als Vorletzter der ersten Tour eigentlich abgestiegen sind, darf sich auch über einen unerwarteten Klassenerhalt freuen.
Scherbenhaufen für die chinesische Szene
Jahrelang ist die chinesische Dota 2-Szene als die stärkste Region in Dota 2 gehandelt worden, aber nun leidet sie schon an einer jahrelangen Durststrecke. Seit dem WM-Titel von Wings beim The International 2016 hat kein chinesisches Team mehr den Dota 2-Thron bestiegen. Ein Trend, der sich auch beim letzten Lima Major zeigte, als von vier chinesischen Teams nur eines die Top 8 erreichte.
Ob die Region gestärkt aus dem Skandal hervorgehen kann, wird sich zeigen müssen. Aber die Bannwelle ist auch eine große Chance für bisher unbekannte Spieler und Teams aufzurücken und den Wiederanschluss an die Weltspitze zu finden.
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Bildquelle: Valve/Perfect World Montage