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9. Februar 2023
Gaming
Platzt der Microsoft-Blizzard Deal? Welche Rolle Call of Duty dabei spielt
Als letztes Jahr der Paukenschlag der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft bekannt wurde, meldeten sich früh Kritiker mit Monopolbedenken. Eine Einschätzung, die nun von den Aufsichtsbehörden bestätigt wird.
In einer Pressemitteilung verkündete die britische Wettbewerbs- und Marktbehörde (CMA) ihre erste Einschätzung der Übernahme als “potentiell schädlich für britische Gamer”.
Deutliche Absage an die Übernahme
Als Hauptprobleme für die Fusion hat die CMA die zunehmende Bedeutung von Cloud Gaming in der Branche sowie die Konsolenkonkurrenz zwischen Microsoft und Sony ausgemacht. Bei beiden Sektoren könnte die Übernahme Microsoft einen zu großen Vorteil gegenüber anderen Wettbewerbern verschaffen.
Schließlich stünden “Xbox und PlayStation im engen Wettbewerb miteinander und dieser Wettbewerb um wichtige Inhalte beinhaltet die Call of Duty-Serie.”
Falls Microsoft Activision Blizzard übernimmt, befürchtet die Behörde, dass es langfristig zu einer Xbox-Exklusivität kommen würde. Diese Wettbewerbsreduzierung würde wiederum zu “höheren Preisen, niedrigeren Qualität, schlechterem Service und weniger Abwechslung im Konsolenmarkt” führen.
Diese erste Einschätzung stellt also eine mehr als deutliche Absage an die geplante Fusion dar. Dennoch hat die CMA neben des potentiellen Übernahmeverbots auch noch andere Maßnahmen vorgeschlagen.
Kommt nun die Zerschlagung von Activision Blizzard?
Drei Alternativen benannte die CMA zu einem sonst folgendem Übernahmeverbot:
Verkauf der Call of Duty-Sparte
Verkauf der Activision-Sparte
Verkauf der Activision und Blizzard-Sparten
Alle drei Maßnahmen würden Call of Duty außer Reichweite von Microsoft halten. In der dritten Variante würde Microsoft sogar nur noch den Unternehmensteil von King Entertainment für Mobile Games wie Candy Crush und anderen übernehmen.
Konkret wird mehr oder minder offen eine Zerschlagung oder zumindest bedeutende Umstrukturierung bei Activision Blizzard gefordert, bevor die Aufsichtsbehörde die Übernahme bewilligen würde.
Für die CMA ist es also höchste Priorität, dass die Call of Duty-Serie nicht Teil des neuen Gaming-Giganten wird.
Wie geht es weiter im Übernahmepoker?
Es scheint unwahrscheinlich, dass Microsoft auf diese Vorschläge eingeht, schließlich sind die AAA-Titel aus dem Hause Activision Blizzard der attraktivste Teil des Geschäfts im Gaming-Markt.
Auch im Vorfeld der Einschätzung hatte Microsoft schon stets beteuert, die Spiele weiterhin auf allen Plattformen zu veröffentlichen, sollte es zu einer Übernahme kommen. Microsoft bot Sony und Valve sogar Verträge an, die die Spiele 10 Jahre lang auf allen Plattformen garantieren würden.
Dennoch steht auch das Gegenbeispiel von Starfield im Raum. Vor der Übernahme von Entwickler Bethesda durch Microsoft, soll das Spiel für alle Plattformen geplant gewesen sein. Nun ist es ein PC/Xbox-exklusiver Titel, für den kein PlayStation-Port mehr in Frage komme.
Bis zum 1. März haben die Firmen nun Zeit ihrerseits diese erste Einschätzung zu beantworten, bevor am 26. April die CMA ihr Urteil fällt. Dabei stellt die britische Behörde nur eines von vielen Hindernissen auf dem Weg zur vollendeten Übernahme dar. Sowohl die europäischen Behörden als auch die amerikanischen haben ebenfalls Warnungen ausgesprochen, die Microsoft vor dem erfolgreichen Abschluss noch aus dem Weg räumen muss.
Bisher haben erst wenige Länder wie Chile, Brasilien oder Saudi-Arabien den Kauf gebilligt.
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