Teufelskreis Prime League – Liga antwortet auf Probleme und bietet Lösungsansätze
In unserem Artikel Der Teufelskreis der Prime League – Diese Probleme hat die deutsche LoL-Szene konnten wir mit einigen Experten über Probleme der Teams in der deutschen League of Legends-Liga sprechen. Nun haben wir nachträglich von Veranstalter Freaks 4U schriftliche Antworten auf unsere Fragen bekommen. Diese möchten wir euch in diesem Artikel zeigen. Sie beziehen sich somit auf den Ursprungs-Artikel.
Zu den Sponsoring-Problemen
Im ursprünglichen Text wird davon gesprochen, dass die Teams von den Sponsoren der Prime League nicht profitieren und nur drei ihrer eigenen Sponsoren auf ihren Trikots aufgrund der Kameraeinstellung richtig präsentieren können.
Während Letzteres sich bereits verbessert hat, hat sich auch die Anzahl der Sponsoren der Prime League verändert. Im Summer Split Finale aus 2022 waren mit duplo, Razer, JBL Quantum, Telekom, Engelbert Strauss, DKB, Dr. Oetker, R+V und Bitburger neun Sponsoren zu sehen. In diesem Split sind es nur noch sechs.
Des Weiteren erklärt die Liga, dass die Teams über ihre Co-Streams einige Möglichkeiten, wie “durch digitale Logointegrationen, gebrandete Lower-Thirds bis hin zu Produktplatzierungen” haben, um ihre eigenen Sponsoren zu platzieren. Im Broadcast der Prime League bieten sie dies “durch Post-Match-Interviews Visibilität über die Trikots, einer gebrandeten Rückwand oder Produktplatzierungen” an.
Außerdem gibt es seit diesem Jahr neben den Media-Days wohl auch die Option, “gemeinsam mit ihren Sponsoren auf Offline-Events mittels eines Teamstandes oder einer Vor-Ort-Aktivierung Präsenz zu zeigen und mit der Community direkt zu interagieren”, so die Prime League.
Zum Content- und Identifikationsproblem
Während es gerade seit diesem Split mit den beiden neuen Teams einiges mehr an Content gibt, wurde deutlich, dass es hier immer noch Verbesserungspotenzial gibt. So erwarteten die Teams, dass die Prime League sie dabei unterstützt, da schließlich beide Parteien davon profitieren.
Freaks 4U erklärt, dass sie “als Liga teamspezifische Storylines etabliert und vorangetrieben, Written- sowie Videocontent produziert und Teamcontent über unsere Kommunikationskanäle verbreitet” haben. “Konkrete Beispiele sind Videos rund um das Berliner Derby zwischen BIG und EINS, welche das Derby-Narrativ auf Ligaebene weitergetragen haben”, so die Aussage in ihrem Statement.
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Dennoch wollen auch sie dieses Jahr noch mehr Zeit in Content investieren, indem sie “durch miteinander abgestimmte, wöchentliche Videos, Artikel und Grafiken die interessantesten Themen der Woche” aufgreifen und die Teams dabei aktiv in die Planung mit einbeziehen. Dabei seien bereits Brainstormings, Konzepterstellung usw. mit den Teams schon Teil der Tagesordnung.
Im ersten Artikel wurde insbesondere auf das Beispiel BIG gegen Eintracht Spandau eingegangen. Nach Ansicht von BIG-CGO Christian Lenz, wurde in diesem Zusammenhang noch zu wenig Einsatz vonseiten der Veranstalter gezeigt.
Hier gibt die Liga zu, dass nicht alle Ideen und Wünsche aufgrund von “Verträge(n), Manpower oder der Timeline” umsetzbar sind, sie aber von dem Content der beiden Teams begeistert waren. Sie ergänzen außerdem:
“Ligaseitig zogen wir mit dem Engagement der beiden Teams mit und produzierten Videos, wie die Altenheim-Parodie mit Teammanager Kevin Westphal, welche das Derby in den Fokus der Community rückten. Darüber hinaus setzten wir Live-Zuschaltungen aus dem Spandauer Bock sowie aus dem LVL Berlin um, in dem BIG ein Public Viewing veranstaltete.”
Die Lösung wird gesucht
Die genannten Probleme scheinen der Liga also schon bekannt zu sein, weshalb Lösungsansätze gesucht wurden. Einer davon war wohl die Entscheidung das Preisgeld des Wintercups, wie im ersten Artikel bereits erwähnt, zu kürzen, um mit diesem Geld Content zu finanzieren.
“Wir unterstützen ganz klar den Wunsch der Teams, mehr Content rund um die Liga zu produzieren, da alle Beteiligten davon profitieren. Die Teams haben verschiedene Vorschläge gemacht und wünschten sich dafür mehr Möglichkeiten, ihre eigenen Sponsoren einzubinden, was wir umgesetzt haben”, so das Statement.
Man habe im weiteren Verlauf das Feedback bekommen, dass die Content-Produktion unter anderem an der Verfügbarkeit von finanziellen Mitteln scheitere.
“Um die Teams hierbei zu unterstützen, haben wir den Weg gewählt, einen Teil des Preisgelds als abrufbare, sogenannte Stipends, zu nutzen und somit den Teams eine Mitfinanzierung für eigene Content-Projekte zu bieten. Diese konnten die Teams sowohl für mehrere kleinere Ideen, ein Großprojekt oder eigene Ansätze für andere Content-Initiativen nutzen”, erklären die Freaks 4U.
Hierbei ist also die Maßnahme gemeint, die Christian Lenz ebenfalls im Ursprungs-Artikel angesprochen hatte. Laut ihm waren die Stipends zunächst auf 1.250 Euro pro Projekt begrenzt, was die Nutzung dieser Gelder erschwerte und weshalb dies kaum wahrgenommen wurde. Ob diese Bedingung so zutraf, wird aus der Antwort allerdings nicht ganz ersichtlich.
Eine Änderung gab es aber laut dem Prime League-Veranstalter: Seit Anfang 2022 wird ein Festbetrag unabhängig von der Nutzung ausgeschüttet.
“Wir wünschen uns weiterhin, dass dieser primär für die Erstellung von Content rund um das Team genutzt wird. Die nicht genutzten Stipends für den Content von Teams aus 2021 sind in Content der Liga geflossen, welcher auch durch die Liga selbst umgesetzt wurde”, heißt es.
Worüber schnacken die da drüben denn?👀@donarts und @Keduii wieso hat hier nur einer was zu lachen? 😂😂#StraussPrimeLeague pic.twitter.com/HH6IwJjKxY
— Strauss Prime League (@PrimeLeague) February 3, 2023
Ebenfalls ein Kritikpunkt war, dass die Content-Vorschläge oft nicht wahrgenommen wurden. Die Prime League sieht dies folgendermaßen: “Wir arbeiten aktiv daran, den Content-Austausch zwischen Liga und Teams in der Zukunft weiter auszubauen. Während wir uns natürlich über neue Content-Initiativen unserer Teams freuen, erreichten uns in der Vergangenheit leider nur sehr wenige Vorschläge.”
Man wolle aber gemeinsam mit den Teams die Gründe dafür finden und “aktiv daran arbeiten, den Content-Austausch zwischen Liga und Teams in der Zukunft weiter zu verbessern, um ansprechenden Content für die Community zu produzieren.”
Trotzdem ist zu bedenken, dass es Vorschläge gibt, die für die Prime League schlichtweg aus finanziellen oder Kapazitätsgründen nicht umsetzbar seien. Außerdem wollen sie sich darauf fokussieren, dass sich alle Teams mehr mit Content beschäftigen und nicht nur ein paar davon.
Der Prime League und den Freaks 4U sind die bestehenden Probleme also bewusst. Dementsprechend werden Maßnahmen und Lösungsansätze gesucht und ausprobiert. Eine Nachricht, über die alle Fans der deutschen LoL-Szene glücklich sein dürften.
Daher freuen wir uns auf die kommenden Änderungen und sind gespannt, wie sich die Prime League entwickeln wird.
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Bildquelle: Prime League