Der zweimalige Weltmeister sOs von Jin Air Green Wings dominierte Gruppe A in der dritten Saison der 2018er GSL Code S mit 2-0, ohne eine einzige Map abzugeben. Der koreanische Protossspieler dominierte seine Gegner durch und durch und zeigte solides strategisches Denken, wodurch er die Spiele zu seinen Gunsten zu lenken wusste.
Der zweite Spieler, der in die nächste Phase des Turniers einzieht ist Reynor, ein junger Italiener von Exeed Esports, der mit den Zerg spielt. Reynor wurde am letzten Sonntag gerade erste 16 Jahre alt und trotz fehlender Erfahrung, setzte er sich gegen Classic im letzten Match des Tages durch, was jedermann vor Ort und an den Bildschirmen beeindruckte.
Match 1: Classic (Protoss) 2-0 Reynor (Zerg)
Game 1 wurde auf Acid Plant, gewählt von Classic, gespielt. Der koreanische Protoss wollte Reynors Nervenstärke auf der ganz großen Bühne testen und startete das Spiel mit einem 11-Adepten-Timing-Angriff, gleich nachdem Resonating Glaives fertiggestellt wurde und gerade bevor der Roach Warren stand. Er tötete zwölf Drohnen und hatte danach genug Zeit, seinen dritten Nexus zu platzieren, während sich Reynor verteidigen musste. Classic begann dann mit der Produktion von Immortals, brachte ein paar Sentries und Chargelots in den Mix und als Psi-Storm fertigwurde, war Reynor nicht auf das kommende vorbereitet.
Classic begann das zweite Spiel mit dem Phoenix-into-Oracle Build, gefolgt von zwei Stargates und weiteren Phoenixen. Er baute so viele Phoenixe, dass nicht einmal drei Sporenkrabbler pro Basis seinen Feldzug verlangsamen konnte. Im ersten Angriff starben 19 Drohnen, mehrere Königinnen und Overlords. Während Reynor nach einer Antwort suchte, bereitete Classic den Angriff auf dem Boden vor, baute Immortals, Hohe Templer und Berserker. Reynor konnte dieser Armee nichts entgegensetzen.
Match 2: Ryung (Terraner) 0-2 sOs (Protoss)
Ryung wählte 16-Bit und eröffnete mit einem schnellen zweiten CC. sOs machte mit einem Proxy Gate Druck gegen den Terraner, Ryung holte jedoch seine WBFs zur Hilfe, stellte einen Bunker fertig und überlegte den ersten Angriff.
Daraufhin griff sOs mit Stalkern und Berserkern an, bevor die ersten Terraner Upgrades fertig wurden und tötete 24 WBGs. Im Wissen darum, dass er hinten lag, ging Ryung mit Marines und Medivacs in den Angriff über und nahm sogar einige WBFs mit auf den Weg. Trotz seiner Bemühungen wurde Psi-Storm fertig und die Marines konnten dem nichts entgegensetzen.
sOs spielte das zweite Spiel auf Catalyst sehr methodisch. Er schickte zuerst seine ersten Adepten aus, um Druck gegen Ryung zu machen, damit dieser keinen Reaktor baut. Das hatte zur Folge, dass der Terraner weniger Cyclones in der Anfangsphase hatte, was zu einer starken Attacke von sOs führte, der dies ausnutzte. Er baute einen Proxy Pylon, warpte Stalker heran und zeigte vorzügliches Micromanagement, indem er drei Cyclone und zwei Hellions schnell aus dem Weg räumte. Als die WBFs starben, ergab sich Ryung mit gg.
Winners’s Match: Classic (Protoss) 0-2 sOs (Protoss)
Das erste Spiel fand auf dem Pick von Classic, Lost and Found, statt. sOs versuchte seinen Gegner glauben zu lassen, er würde ihn Cannon rushen, aber Classic fiel nicht darauf herein. Ein Proxy Stargate mit frühem Oracle tötete 11 Sonden von Classic, bevor die Schildbatterie fertig wurde. Classic pushte mit Stalkern, aber sOs hatte eine starke Verteidigung, holte selbst noch einge Sonden heran und griff danach mit drei Oracles an, tötete weitere Sonden und Classic gab auf.
Im zweiten Spiel, auf Catalyst, entschied sich Classic für zwei Dark Templer zum Start, während sOs auf schnelle Blink Stalker setzte. Das Fehlen von Detection hielt sOs eine Weile in seiner Basis fest, aber er plante seine Expansion perfekt, womit er am Ende die stärkere Armee hatte. Mit Stalkern, Berserkern und Immortals überwältigte er seinen Gegner.
Losers’ Match: Ryung (Terraner) 0-2 Reynor (Zerg)
Reynor entschied sich für Lost and Found, wo er eine starke Verteidigung gegen das Liberator-Hellion-Harassment zeigte. Ryung wollte seinen Angriff mit Marines und Medivacs fortsetzen, aber Reynors Zergling-Baneling-Hydralisk Komposition verhinderte jeglichen Schaden. Die terranische Arme wurde zwar größer, konnte jedoch nicht viel ausrichten. Reynor zeigte Reaktionsschnelligkeit und vereitelte mehrere Versuche, seine Armee zu splitten und seine Expansionen unter Druck zu setzten.
Wo der Terraner Probleme hatte, hatte der Zerg Erfolg. Ein toller Zergling Run-by tötete sechzehn WBFs, zwei Belagerungspanzer und einige Marines. Die Armeen wurden ausgefeilter, mit Ghost/Viking für den Terraner und Broodlord/Infestor auf Zerg Seite. Reynor spielte weiterhin seine Zergling Run-bys und vermied jeglichen Kontakt mit der Hauptarmee des Terraners. Dies zeigte Wirkung, Reynor tötete in Folge 24 weitere WBFs.
Nachdem er zwei Dutzend Arbeiter verlor, passierte Ryung ein Misclick, wodurch er vier Vikings verlor. Zu diesem Zeitpunkt verlagerte Reynor seine Harassments auf die Broodlords, die eine Kommandozentrale auf der einen Seite der Map zerstörten, während die Hydras sich um eine Basis auf der anderen Seite kümmerten. Wenig später zerstörte eine Ling-Bane-Hydra Welle eine dritte Kommandozentrale.
Ryung feuerte nun Nukes und traf fast die Broodlords, Reynor konnte diese aber noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Der Terraner griff dennoch die Zergarmee mit guten EMPs gegen die Infestoren an und Ryung konnte alle Broodlords töten, verlor aber selbst sehr viele Einheiten in diesem Kampf.
Reynor versuchte noch einmal zwei CCs gleichzeitig zu zerstören, einmal mit Schänder, einmal mit Zergingen, aber Ryung reagierte schneller und konnte beide retten. Jedoch wurden neue Broodlords gebaut, die dann schnell eine weitere Kommandozentrale zerstörten. Wenig später hatten dann auch die Schänder Erfolg.
Die Dinge sahen für Ryung nicht gut aus, aber er hatte immer noch seine Armee und arbeitete auf einen Kampf zu seinen Gunsten hin, jedoch räumte ein gut platzierter Fungal Growth den Großteil seiner Ghosts ab und die Brutlords übernahmen den Rest. Dies war ein harter Schlag für Ryung, der nicht genug Ressourcen hatte, um diese zu ersetzen. Reynor hatte mittlerweile Blut geleckt und schickte sich an, ein weiteres CC zu zerstören, woraufhin Ryung gezwungen war, in die Offensive zu gehen, er hatte aber keine Chance gegen die Zergarmee.
In Spiel 2 auf Catalyst bereitete Ryung einen Bio Push vor, jedoch griff Reynor mit Zerglingen an, wodurch der Terraner gezwungen war, seine Basis zu verteidigen. Reynor hatte dann genug Zeit, um Hydralisken und seinen Tech auf den Weg zu bringen.
Es dauerte dann eine Weile, bis Ryung mit Tank-Bio auszug. Seine Bio Armee reichte nicht und er wurde von den Zerg aufgerieben. Noch während er seine Wunden leckte, machte Ryung einen fatalen Fehler, in dem er seine Medivacs über eine Truppe von Hydralisken schickte. Er hatte jedoch Glück im Unglück, denn die Zerg wurden per Move-Command geschickt und griffen die Medivacs nicht an.
Dann eroberten Broodlords und Vikings die Lüfte, bevor es aber zu einem Kampf kommen konnte, zerstörten Zerglinge die dritte Basis von Ryung, wodurch er zum Gegenangriff überging. Seine Armee konnte zwar gegen die Hydras gewinnen, wurde dann aber von den Broodlords ins Jenseits geschickt.
Final Match: Classic (Protoss) 0-2 Reynor (Zerg)
Das erste Spiel fand auf Acid Planet (Classic) statt. Er eröffnete mit einem Phoenix, gefolgt von einem Oracle. Er machte ebenfalls Druck mit Adepten, die mehrere Drohnen töten konnten, aber auch die Adepten schafften es nicht zurück in seine Basis. Der Zerg machte einen schnellen Gegenangriff mit Ling-Bane, welche 9 Sonden töteten. Nach diesem Erfolg baute Reynor einen Schößling und den Hydraliskenbau. Er griff mit einer zweiten Ling-Bane Welle an, welche ebenfalls ihr Ziel fand und 21 Sonden tötete.
Classic versuchte ebenfalls zu harassen, tötete auch 6 Drohnen, aber als die Mutalisken kamen, konnte sich sein Warpprisma nicht lange in der Luft halten, was den Angriff beendete. Die Mutalisken flogen über die Map und töteten mehrere Hohe Templer, ohne die der Protoss nichts gegen die Ling-Bane-Hydra Armee ausrichten konnte, die das erste Spiel beendete.
Das zweite Spiel wurde auf Lost and Found ausgetragen. Classic zog wieder sein Phoenix-into-Oracle Build auf, gefolgt von einem Warpprisma und zwei Archonen, die die Basis des Zerg harassen sollten.
Eine große Welle Schaben tötete dann drei Immortals und es sah einen Moment so aus, als würde der Protoss das Spiel verlieren, Reynor wandte sich jedoch der Natural zu, anstatt auf die Dritte zu gehen. Ein gut positioniertes Forcefield teilte die Roaches in zwei Gruppen und als die Archone nach Hause kamen und zwei Immortals herangewarpt wurden, war es Classic, der den Angriff abwehren konnte.
Reynor fiel nach dem abgewehrten Angriff zurück, griff aber immer wieder an und schickte Hydras zur Dritten von Classic, während er Roaches in die Hauptbasis droppte. Im nächsten Angriff schickte der Zerg Lurker, die sich vor Classics Vierter eingruben, jedoch waren Immortals und Storms genug, um aufzuräumen. Gleich nach diesem Kampf erreichte eine Ling-Hydra Armee die Dritte von Classic, jedoch hielt seine Verteidigung aus Kanonen und Berserkern, bis die Immortals eintrafen und bei der Verteidigung halfen.
Reynor hörte nicht auf, die Dritte und Vierte anzugreifen und sorgte damit dafür, dass die Protoss Armee die Basen verteidigen musste. Obwohl er die schwächere Armee hatte, zeigte Reynor beeindruckendes Multitasking, womit er die Protoss festhalten konnte, während er sein Makromanagement aufzug.
Classic hatte zu diesem Zeitpunkt 18 Immortals. Er griff an, tötete Drohnen und eine Brutstätte, verlor aber zum selben Zeitpunkt seine Dritte und Vierte gegen einen Gegenangriff aus Roaches und Hydras. Er recallte seine Armee, jedoch schaffte es Reynor, einige Archons zu töten. Er entschied sich dann für Mutalisken, um Classics mangelnde Verteidigung gegen Luftangriffe auszunutzen. Die Mutalisken konnten mehr als 20 Sonden töten.
Dann kamen die Broodlords, auf die der Protoss mit Tempests antwortete. Durch ein großartiges Manöver konnte Reynor die Immortals einkreisen und einen Großteil töten. Was von der Protossarmee übrig war, trat den Rückzug an, Reynors Armee jagte jedoch die verbliebenen Protoss und er griff die neue und überlebenswichtige neue Expansion an, die er schlussendlich zerstören konnte.
Classic hatte zwar immer noch eine Armee, aber keine Economy dahinter. Er musste seine Dritte neu aufsetzen, die dann seine einzige Basis war, die noch Erträge lieferte, aber als drei Lurker angriffen verlor er dort wertvolle Zeit. Classic wusste, dass er mit dem Rücken zur Wand stand, er konnte aber nichts mehr gegen weitere Lurker und Schänder ausrichten. Während er sich hielt, schickte Reynor die nächste Welle an Zerglingen, die den Nexus der Vierten zerstörten.
Classic griff an, aber Reynor hatte genug Schänder, um die Tempests zu vernichten. Zwei der überlebenden Schänder morphten zu Broodlords und verteidigten seine Basis, während drei weitere Schänder die letzte Bais von Classic zerstörten. Classic hatte nur noch wenige Einheiten und konnte nichts mehr ausrichten.
Reynor ist der jüngste Spieler, der ins Achtelfinale der GSL einziehen konnte. Er spielte ein außergewöhnliches Match gegen Classic und hat sich diesen Erfolg redlich verdient.