Social-Media-Kanäle wie Twitter und Streaming-Plattformen wie Twitch können als Belastung gelten und führen aufgrund negativer Einflüsse bis hin zum Burnout. Einen Großteil dieser Einflüsse erlebt auch Pascal “Kalle Koschinsky” Becker. Der Streamer aus Spandau hat in seinem Twitlonger erklärt, warum er eine längere Pause macht.
Video: Kalle Koschinsky zu Gast im eFernsehen
“Ich brauche eine Pause. Eine richtige”, beginnt Kalle seine Erklärung, warum er sich für den Monat April komplett aus der Arbeit zurückzieht und Urlaub nimmt. Gerade für Streamer erscheint es undenkbar zu sein, mehr als eine Woche wegzubleiben. Das ist dem System von Twitch geschuldet, welches indirekt eine hochfrequentierte Streaming-Zeit erfordert und deswegen Kalle unter anderem belastet hat. Doch auch Twitter und Co. bringen ihn dazu, auf die digitale Welt bis Ende April zu verzichten.
“Ich brauche Pause von negativer Energie und Twitter oder Youtube-Kommentaren”, heißt es weiter in der Erklärung von Kalle. Gerade der Umgang einiger “in der Öffentlichkeit stehenden Menschen”, die vor allem über die “angeblich sozialen Medien” ihre Meinungsverschiedenheiten austragen wirken zum negativen Einfluss bei. “Mich macht das kaputt”, betont Kalle und verweist wenig später auf die für ihn falschen Werte: “Zahlen sind das wichtigste, so wirkt es.”
Des Weiteren hat Kalle mehrfach öffentlich darauf hingewiesen, dass seine Probleme teilweise mit Gleichgültigkeit, Ignoranz oder Unverständnis abgestempelt werden: “Stell dir vor du machst 2 Videos zu deiner psychischen Krankheit und bekommst Kommentare wie ‘lächerlich, geh erstmal richtig arbeiten!'” Diese Reaktionen haben ihm geschadet, weshalb er auch den Rat gibt: “Sprecht über eure Sorgen, Probleme und Ängste in erster Linie mit echten Freunden, Familie oder generell Vertrauenswürdigen Personen, wenn nicht sogar Profis.”
Burnout als Vorgänger
Bei Kalle wurde bereits Burnout diagnostiziert. Darüber sprach er unter anderem in dem Videobericht “Macht Social Media krank?” von STRG_F im Februar. Im gleichen Monat äußerte sich Kalle noch einmal ausführlicher über Leistungsdruck, Überarbeitung und Ängste.
Das Abo- und Follower-System auf Twitch übt einen Druck für die Streamer:innen aus, so oft wie möglich online zu sein und Inhalte zu produzieren. Ähnlich ging es auch Kalle. Teilweise wusste er selbst nicht, ob er sich einen Tag lang ohne Streaming erlauben könne. Der Streamer bekam unter anderem Rat vom Management: “Kalle, das ist deine eigene Challenge. Niemand ist dir böse, wenn du heute nicht live gehst.” Für Kalle zumindest ein kleiner Augenöffner: “Das musste ich mir erstmal klar machen, dass ich niemandem etwas schuldig bin.”
Entsprechend zieht sich Kalle vorerst zurück, um wieder mehr Ruhe in sein Leben zu bekommen und die sämtlichen Einflüsse auszublenden, die ihn in den vergangenen Monaten so stark belastet haben. Dass es sich bei der einmonatigen Pause um keinen Aprilscherz handelt, hat auch sein Management auf Anfrage von esports.com bestätigt: “Kalle zieht sich wegen dem Umfeld Social Media und Twitch raus. Er braucht einfach eine Pause und wir haben den Urlaub gemeinsam geplant.”
Für ihn fehle derzeit die Lust für Streaming sowie für Videos auf Youtube. “Ich möchte wieder lustig für meine Zuschauer:innen sein bzw. einen Unterhaltsamen Mehrwert bieten. Das kann ich aktuell nicht”, so Kalle, der sich im Mai wieder mit voller Kraft zurückmelden will.
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