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Trymacs und der FIFA-Boykott - Gut kalkuliert oder besser spät als nie?
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Trymacs und der FIFA-Boykott – Gut kalkuliert oder besser spät als nie?

Am 6. Oktober 2020 startete Trymacs sein sogenanntes FIFA-Experiment mit dem Streamingtitel:

“Wie abgezockt ist FIFA wirklich?”

Etwas mehr als zwei Jahre später beendet der erfolgreiche Content Creator dieses “Experiment” mit einem FIFA-Boykott und nun stellt sich die Frage:

“Wie abgezockt ist Trymacs wirklich?”



Trymacs hört mit FIFA 23 auf

Wie wir bereits berichtet haben, hört Trymacs mit FIFA 23 und den zukünftigen Fußballsimulationen von EA Sports auf, solange Lootboxen im Spiel bleiben.

Die Frage, die man sich nun stellt, ist verständlicherweise: Wieso kommt Trymacs genau jetzt auf diese Idee? Knapp zwei Woche nach FIFA 23 Release und Unmengen an Geld und FIFA Packs gibt der Streamer bekannt, das Spiel aus dem Hause EA Sports zu boykottieren. Dass Lootboxen “Abzocke” seien, war Trymacs doch schon lange bekannt.

 

Statement über neue Erkenntnisse

Auf eine Anfrage antwortete Alexander Papamichael, der persönliche Assistent von Trymacs, folgendermaßen:

“Bis vor kurzem wurde in Trymacs Community immer nur die Frage behandelt, ob er mehr Leute motiviert oder abschreckt, Geld für FIFA/FUT auszugeben. Eine klare Antwort gab es leider nie. Neu ist nun die Erkenntnis, dass allein das Anschauen der Packopenings bereits zu Entwicklungs-Schäden bei den Zuschauern führen können soll, weshalb dies eine Grenze ist, die er nicht mehr überschreiten möchte.”

Trymacs hat also nach zwei Jahren erkannt, dass Packopenings unabhängig davon, ob sie mit Echtgeld oder kostenlos geöffnet werden, schädlich für seine junge Community ist.

Es hat den Anschein, als ob das Video von seinem Bruder der ausschlaggebende Grund dafür war. Lootboxen machen nämlich süchtig, sind daher gefährlich und die Influencer machen bei diesem Spiel mit. Diese Grenze möchte Trymacs jedoch nicht mehr überschreiten.

 

Boykott zum finanziell vorteilhaftem Zeitpunkt?

Auffällig ist jedoch, dass Trymacs nicht zu Beginn des FIFA 23-Releases seinen Boykott verkündet, sondern erst nachdem er laut eigenen Angaben ordentlich Umsatz mit seinem Content generieren konnte.

“Ich habe für das letzte FIFA vielleicht 35.000 Euro ausgegeben, (…)Aber durch die FIFA-Videos und Streams habe ich vielleicht wieder 100.000 Euro eingenommen. ”

Nachdem Trymacs in wenigen Wochen also 65.000 Euro, eine Summe von der die meisten in Deutschland Arbeitenden als Jahresgehalt nur träumen können, erwirtschaftet hat, folgt der Entschluss, aufzuhören. Ein Entschluss, der auf dem ersten Blick zwar abgezockt wirkt, auf dem zweiten Blick aber mutig und konsequent sein kann.

 

Boykottfolgen für Trymacs

Eines kann man Trymacs nicht unbedingt vorwerfen. Der Streamer mit über drei Millionen Follower auf Twitch nutzte jede Möglichkeit, um klarzustellen, dass EA Sports seine “Community” mit ihren Lootboxen abzockt. Mit dem finalen Boykott landete Trymacs nun sogar auf der “schwarzen Liste” von EA. Er habe alle zukünftigen Aufträge und Deals mit EA für Events und Co. durch seinen Boykott verloren. (Streamausschnitt mit Aussage von Trymacs)

In einem weiteren Stream vor seinem offiziellen Boykott erzählte Trymacs noch, dass er viel Geld mit FIFA machen konnte, das ihm ab sofort durch die Lappen gehen würde, er aber nicht davon abhänge.

 

Wo steht Trymacs ohne FIFA?

Wenn man sich die erfolgreichsten YouTube-Videos, Twitch-Streams und Twitch-Highlights ansieht, erkennt man schon, dass FIFA Ultimate Team ein wichtiger Bestandteil seines Contents ist. Aber man sieht auch, dass FUT nicht essenziell wäre.

Neben FIFA gehören Clash Royale  und Pokemon-Karten zu den Klicktreibern. Die logische Schlussfolgerung von Trymacs, FIFA zu boykottieren, hinkt jedoch an verschiedenen Stellen.

 

Abgezockt oder einfach nicht zu Ende gedacht?

Trymacs ist es inzwischen bewusst, wie schädlich Packopenings sind. Deshalb boykottiert er zwar FUT 23, die YouTube-Videos und Twitch-Highlights kann sich die junge Community aber weiterhin reinziehen. Hier handelt es sich um Highlights von Openings, worin natürlich nur die Best-ofs zu sehen sind.

Diese Entscheidung sollte Trymacs eventuell nochmal überdenken und die Videos rausnehmen, wenn er diesen Modus ernsthaft boykottieren möchte. Danach könnte man aber abschließend sagen:

Besser spät als nie und immer noch besser als alle anderen.

 

Spät aber weiter als andere Influencer:innen

Ja, man kann sicherlich Trymacs dafür kritisieren, dass er nach zwei Jahren sein “FIFA-Experiment” mit ordentlich Gewinn beendet. Ja, man kann ihm vorwerfen, dass er das früher hätte wissen können, da die Erkenntnisse nicht gerade neu sind.

Aber möchten wir wirklich den einzigen deutschen Streamer mit mehreren Millionen Follower:innen dafür verurteilen, dass er sehr spät die Entscheidung getroffen hat, das Spiel zu boykottieren? Besser spät als nie lenkt Trymacs den Fokus auf die Problematik von Lootboxen und auf die Gefahr, der sich Jugendliche aussetzen.

Wenn solche Leute nach dieser Entscheidung stärker kritisiert werden und negativ im Mittelpunkt stehen als vorher, wieso sollten andere Influencer:innen motiviert werden, nachzuziehen?

Lasst uns also nicht Trymacs auf den heißen Stuhl setzen und seinen Boykott hinterfragen, sondern lasst uns die anderen herauspicken und hinterfragen, wieso sie nicht mitziehen, wenn es doch jetzt sogar Trymacs endlich verstanden hat, wie schädlich Lootboxen für unsere junge Gaming-Community ist.


Weitere Themen:

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Bildquelle: EA Sports | Trymacs | Twitch (Bildmontage)