Von leichtem Beef bis zur Erpressung – Die Streaming-Skandale 2021

Das Internet ist nicht immer ein schöner Ort. Auch im Streaming-Bereich gibt es neben positiven Stunden manchmal dunkle Momente und schlichtweg unnötige Aktionen. Das waren fünf der größten Skandale im Jahr 2021.

Video: Der Twitch-Jahresrückblick 2021 – by esports.com

Live-Erpressung mit Morddrohung

Der wohl schlimmste Fall auf Twitch ereignete sich bereits im Januar 2021. Die deutsche Streamerin Jade-Anh “Jadeyanh” Ngo, die inzwischen in den USA lebt, spielte wie gewohnt eine Partie League of Legends mit ihren Freunden. Sie erhielt dann plötzlich einen Anruf ihres “Vaters” – der sich allerdings als fremder Stalker herausstellte. Dieser forderte sie über das Telefon heraus, ihre Brüste live im Stream zu zeigen, denn er hätte ihren Vater gefangen und würde diesen sonst umbringen. Glücklicherweise reagierten ihre Moderatoren schnell und kontaktierten sofort den Onkel der Streamerin. Der wiederum bestätigte, dass es sich um eine Lüge handelte und es dem Vater gut gehe. Erst da konnte Jadeyanh wieder aufatmen – traumatisierend war der furchtbare Vorfall jedoch sicherlich trotzdem.

Fake-Geständnis von KuchenTV

Mit dem nächsten Thema geht es fast genauso geschmack- und pietätlos weiter. Der deutsche YouTuber Tim “KuchenTV” Heldt schrieb im November negative Schlagzeilen, als er unter Tränen in einem Video erklärte, seine Freundin Gina einige Jahre zuvor geschlagen zu haben. Kurz darauf veröffentlichte er jedoch ein weiteres Video, in dem er enthüllte, dass das Ganze ein Fake war. Was nach diesem Zirkus nun tatsächlich wahr ist und was nicht, das wissen wohl nur er und Gina. Fest steht jedoch, dass der Content Creator extrem takt- und respektlos mit dem Thema häusliche Gewalt umgegangen ist.

Datenleak bei Twitch verrät Einnahmen

Das Internet ist kein sicherer Ort. Das zeigte das große Datenleak im Oktober, bei dem Hacker sämtliche Daten der Plattform Twitch veröffentlichten, inklusive einer Übersicht zu den Einnahmen der Streamer:innen. So wurde beispielsweise enthüllt, dass der kanadische Streamer Félix “xQc” Lengyel alleine im September 2021 über 750.000 Dollar ausgezahlt bekommen hat. Der deutsche Top-Content-Creator Marcel “MontanaBlack” Eris befand sich bei den Einnahmen von August 2019 bis zum Oktober 2021 mit fast 2,4 Millionen US-Dollar weltweit auf Platz 17.

The gross payouts of the top 100 highest-paid Twitch streamers from August 2019 until October 2021: pic.twitter.com/3Lj9pb2aBl

— KnowSomething (@KnowS0mething) 6. Oktober 2021

Monte im Beef-Rausch mit Tanzverbot und Memo

Apropos MontanaBlack: keine Skandalliste ohne den Skandalstreamer! Allgemein gab es in der deutschen Twitch-Landschaft einige Streitigkeiten im Jahr 2021. MontanaBlack hatte sich mit seinem langjährigen Freund Memo gestritten. Die zwei Streamer wollten eigentlich zusammen nach Malta ziehen, unter anderem für Projekte wie Casino-Streams. Dann standen jedoch Vorwürfe im Raum, Monte hätte das Ganze abgesagt, da er lieber bei seiner Freundin in Deutschland bleibe. Der Konflikt eskalierte sogar soweit, dass Monte in diesem Jahr nicht zum Angelcamp von Jens “Knossi” Knossalla gefahren ist.

Auch mit Kilian “Tanzverbot” Heinrich krachte es im Oktober. Dieser äußerte sich sehr kritisch gegenüber Montes Casino-Streams. Der Streit dauerte weiter an und Vorwürfe wurden ausgetauscht. Egal, auf welcher Seite man am Ende steht, Fakt ist: Glücksspiel kann süchtig machen und ist daher ein gefährliches Gebiet.

Hot Tubs übernehmen Twitch

Ein weiteres gigantisches Thema in der internationalen Twitch-Szene waren in diesem Jahr die sogenannten Hot-Tub-Streams. Dabei nutzten Streamerinnen ein rechtliches Schlupfloch: Laut den Regeln sind auf Twitch zwar keine Streams in Unterwäsche erlaubt, dies gilt allerdings nicht für Badekleidung. Daher verlegten einige Content Creator ihre Livesessions vom gewohnten Schreibtisch in einen kleinen aufblasbaren Pool oder in die Badewanne.

Das Konzept kam nicht bei der gesamten Community an. So gab es Beschwerden, solche Inhalte hätten nichts auf der Plattform zu suchen. Twitch etablierte jedoch eine eigene Kategorie dafür auf der Seite. Für die Streamerinnen hat sich das Meta gelohnt. Paradebeispiel Kaitlyn “Amouranth” Siragusa konnte neben zahlreichen Donations ihre Followerzahl auf über 4,9 Millionen Fans verdoppeln.

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