Immer wieder begegnet uns im Internet rechtsextremistisches Gedankengut. Auch im Gaming sind solche Inhalte mittlerweile angekommen.
Bei Roblox handelt es sich weniger um ein in sich abgeschlossenes Spiel, als um eine Plattform, die ähnlich wie Minecraft viele Möglichkeiten für die kreative Entfaltung der Spieler bietet. So lassen sich mithilfe von wenigen Werkzeugen Gebäude oder sogar ganze Städte bauen. Wer selbst gern programmiert, kann auch ein eigenes Spiel entwickeln und für andere zum Downloaden bereitstellen.
Unter diesen lassen sich bereits zahlreiche, von rechtspolitischen Mitgliedern der Community entwickelte Spiele finden. Darunter zum Beispiel Simulationen bekannter rechtsextremistischer Verbrechen oder Neonazi-Rollenspiele. Auch vom Livestream des damaligen Christchurch-Attentats existieren Videospiel-Simulationen für Roblox und sogar in Minecraft.
Die Aufgaben, für die die Spieler der Mission Punkte bekommen, belaufen sich meist auf das gezielte Töten von so vielen Menschen in so wenig Zeit wie möglich. Simuliert werden unter anderem auch wahre historische Ereignisse wie Auseinandersetzungen an kontrollierten Grenzstützpunkten. In visuell angepassten Militärfahrzeugen und Wehrmachtsuniformen setzen die Spieler dann ihre eigene Vorstellung des Nazi-Deutschlands um.
Aber nicht nur vorprogrammierte Spiele mit integriertem Punktesystem sind auf Roblox zu finden. So manche nationalsozialistische Gaming-Community nutzt die Plattform beispielsweise als Ort für ihre Rollenspiele. In diesen spielen alle Mitglieder eine eigene Rolle und organisieren sich untereinander ähnlich wie im Nazi-Regime.
Das führt nicht nur dazu, dass sich rechtsextreme Gamer untereinander treffen und pushen, sondern auch dazu, dass außenstehende Gamer auf solche Spiele stoßen. Gerade die jungen Spieler, die als Hauptzielgruppe gelten und freien Zugriff auf das Spiel haben, geraten so an ungefiltertes rechtes Gedankengut. Viele der YouTube-Videos werden nach eigener Aussage von jungen Spielern “nur aus Spaß” hochgeladen.
Vor etwa zwei Jahren sagte Teresa Brewer, Leiterin der Unternehmenskommunikation bei Roblox, im Gespräch mit dem Spiegel-Magazin: “Wir versuchen, alles zu tun, was in unserer Macht steht, um übles Verhalten und Übeltäter zu entdecken, zu melden und zu verhindern.“ Seither tauchen von Zeit zu Zeit jedoch immer wieder besagte Rollenspiele und Simulationen auf.
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